Faschingstradition – die gibt es wohl in jedem Dörfchen im Süden von Deutschland. In meinem Heimatdorf natürlich auch. Ich bin jedes Jahr aufs Neue erstaunt, wie ein kleines Dorf im Kraichgau einen der größten Faschingumzüge der Region auf die Beine stellen kann.
Familientradition
Vor und während der Faschingszeit war es in unserer Familie Tradition das es Samstag oder Sonntags „Fasnachtsküchle“ bei meiner Oma gibt. Das ging meist zwei bis drei Wochen vor Fasching los – und die letzten gab es am Faschingsdienstag bevor die Fastenzeit beginnt. Zu diesem Anlass kamen meist immer alle Familienangehörigen die im näheren Einzugskreis wohnen und meine Oma tischte verschiedene „Fasnachtsküchle“ Varianten auf, sodass für jeden etwas dabei war. Gefüllt – Ungefüllt – Mit Zucker-Zimt Decke oder ganz ohne. Als Kind habe ich tatsächlich immer auf die „gefüllten mit viiiiel Zucker ausenrum“ bestanden. Heute tendiere ich eher zu gefüllt aber ohne Zucker.
[singlepic id=75 w=400 h=250 float=left]Seit meine Omas gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist solch einen Festschmaus aufzutischen ist die Familientradition nun leider ausgefallen in den letzten Jahren. In diesem Jahr wollte ich mal testen ob ich die „Fasnachtsküchle“ nicht auch hinbekommen. Dieses Stückchen Heimat schaffe ich doch auch allein und lade dann zukünftig meine Familie einfach zu mir ein.Der klassiche Hefeteig
Die Basis der Fasnachtsküchle ist wieder ein einfacher Hefteig – hier habe ich wieder auf meinen liebgewonnen Hefeteig mit Gelinggarantie zurückgegriffen (siehe Zimtschnecken und Berliner). Der Rest des Rezept ist ähnlich wie die Berliner – bis auf die Größe, Form und das Topping der Leckereien. Fasnachtsküchle sind etwas kleiner als Berliner und werden etwas länger ausgebacken, sodass sie dunkler wie Berliner werden. Zudem bekommen sie bei mir einen Zucker-Zimt Überzug – und zwar von allen Seiten 🙂
[ngg_images source=“tags“ container_ids=“Muzen“ display_type=“photocrati-nextgen_basic_slideshow“ gallery_width=“600″ gallery_height=“400″ cycle_effect=“fade“ cycle_interval=“10″ show_thumbnail_link=“0″ thumbnail_link_text=“[Zeige Vorschaubilder]“ order_by=“imagedate“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]Natürlich ist auch die Füllung absolut geschmacksache. Ich habe sie diesmal nicht gefüllt, da ich ja auch meine gefüllten Berliner hatte. Dafür habe ich aber testweise einige Teigeckchen mit kleinen Apfelstücken gemischt und Apfel-Fasnachtsküchle daraus gemacht. Eine tolle Sache, die ich sicher im nächsten Jahr wieder mache – Die Apfelküchle waren super saftig und sehr lecker mit dem süßen Zucker-Zimt Überzug.
Fasnachtsküchle
Zutaten
- 350 Gramm Mehl
- 1/4 Würfel frische Hefe
- 35 Gramm Zucker
- 100 ml lauwarme Milch
- 50 ml lauwarmes Wasser
- 1 Prise Salz
- 1 Eier Raumtemperatur
- 30 ml Öl Rapsöl/Sonnenblumenöl
zum Ausbacken:
- Pflanzenöl, Plfanzenfett oder Butterschmalz
Anleitungen
- Die Hefe zerkrümelt und zusammen mit etwas Zucker in dem lauwarmen Wasser aufgelöst. (wenn ihr Trockenhefe benutzt, verfahrt ihr ganz genauso.)
- Nach ca. 10 Minuten fängt die Hefe an zu arbeiten und wird mit ca. einen Drittel des Mehls vermengt, jedoch nur bis sich die Zutaten ganz grob verbunden haben. Dann das restliche Mehl, den Zucker, die lauwarme Milch, Salz, Eier und Öl dazu geben und mit dem Knethaken des Rührgeräts zu einem glatten (leicht klebrigen) Teig verkneten.
- Mit einem sauberen Geschirrtuch an einen warmen, dunklen Ort ohne Zugluft stellen und für ca. 1-1,5h gehen lassen.
- Den Teig mit einem Nudelholz auf einer mit Mehl bedeckten Arbeitsfläche etwa 1,5 cm dick ausrollen. Mit einem Messer Dreiecke, Vierecke, Trapeze (was immer ich möchtet) schneiden.
- Im vorbereiteten Frittierfett (170-180°C) von beiden Seiten etwa 3-4 Minuten bis zur gewünschten Bräune ausbacken und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen. Danach mit feinem Zucker, Zucker-Zimt Mischung oder Puderzucker bestreuen.
- Am besten schmecken sie noch warm!! Guten Appetit.
Notizen
Viel Spaß mit den Fasnachtsleckereien
*Alina*